Relevante Kostenersparnisse durch Recyclingbaustoffe

Recyclingbaustoffe sind – bis auf spezielle Qualitäten wie z. B. reiner Betonbruch – im Einkauf i.d.R. wesentlich günstiger als Naturbaustoffe. Die summierte Kostenersparnis eines Bauprojektes durch den Einsatz von Ersatzbaustoffen aus der Bauschuttaufbereitung ist hauptsächlich von Faktoren wie der Transportdistanz zwischen Baustelle und nächstmöglichen Lieferwerk, von vorhandenen Kapazitäten an Natur- und Recyclingbaustoffen, der lokalen Wettbewerbsstruktur und den technischen Anforderungen an die Baustoffe abhängig.

Wirtschaftlicher Vorteil am Beispiel

Im Regelfall zahlt sich der Einsatz von Recyclingbaustoffen finanziell aus, da es mittlerweile ein weitverzweigtes Netz von Lieferanten gibt. Im hier dargestellten Beispiel wird für den Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau ein durchschnittlicher Kostenvorteil von remexit® 0/32 und 0/45 für Frostschutz- und Schottertragschicht gegenüber Naturbaustoffen von 6 €/t angesetzt – bei Annahme identischer Transportwege für beide Stoffalternativen.

Kalkulationsannahmen

Die nachfolgende Beispielberechnung betrachtet den Bau einer dreispurigen Autobahn mit der Ausführung der Frostschutz- und Schottertragschicht mit RC-Materialien.

remexit® Recyclingbaustoffe als Tragschicht nach Richtlinien für den Straßenoberbau

Ausschnitt aus Tafel 1 der Richtlinien für den Straßenoberbau RStO 12, Zeile 3 

Bei der Ausführung eines beispielhaften Autobahnabschnitts nach Tafel 1 der RStO 12, Zeile 3 (Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen) mit Asphalttragschicht und Schottertragschicht auf Frostschutzschicht wird eine Schottertragsschicht von 15 cm benötigt. Asphaltdecke und Asphalttragschicht machen 30 cm aus. 

Die notwendige Dicke des frostsicheren Oberbaus ist abhängig von der Frostempfindlichkeit des Untergrunds bzw. Unterbaus. Mehr- oder Minderdicken ergeben sich aus den örtlichen Verhältnissen. Bei einer Frostempfindlichkeitsklasse F3 nach Tabelle 6 RStO beläuft sich die Ausgangsdicke des frostsicheren Oberbaus für eine Autobahn auf 65 cm. Würde die Autobahn z. B. in der Frosteinwirkungszone III gebaut (z. B. südliches Bayern), wäre nach Tabelle 7 RStO eine Mehrdicke von 15 cm notwendig. Weitere 5 cm wären z. B. notwendig für zusätzlich ungünstige Klimaeinflüsse. Das würde eine Mindestdicke für den frostsicheren Oberbau von 85 cm bedeuten. Dies wird bei der gewählten Ausführung durch eine 40 cm dicke Frostschutzschicht erreicht. 

Bei einem Neubau wird die gesamte Breite der Fahrbahn in die Bedarfskalkulation einbezogen. Bei Annahme des dreispurigen Regelquerschnittes RQ 36 nach den Richtlinien für die Anlage von Autobahnen RAA des FGSV ergibt sich eine Mindestbreite von ca. 29 m für Schotter- und Frostschutzschicht für die Fahrbahnen plus zusätzlicher 4 m, wenn der Mittelstreifen im Oberbau identisch ausgeführt wird. 

Zusammenfassende Kalkulation des finanziellen Vorteils

Recyclingbaustoffe und Wirtschaftlichkeit im Straßenbau

Annahmen für die Berechnung der Kostenersparnis pro km

Addiert über Frostschutz- und Schottertragschicht können bei einem Beispiel mit den oben genannten Annahmen Recyclingbaustoffe die folgende Menge an Primärbaustoffen ersetzen:

(0,40 + 0,15) m x 33 m x 1.000 m = 18.150 m³.

Bei einer angenommenen Rohdichte von Recyclingbaustoffen von 2,0 t/m³ entspricht dies einer RC-Menge von 35.300 t für einen Autobahnabschnitt von 1 km Länge. 

Die Kostenersparnis pro km ergibt sich dann aus folgender Berechnung:

6 €/t x 36.300 t = 218.800 €/km